Ebène - Quartett

EBèNE - QUARTETT - 1. PREISTRäGER DES ARD - WETTBEWERBS 2004

Haydn, Ravel,Schumann

Barocksaal Tegernsee

17.07.2005, 20.00 Uhr

Vorbericht

Im September 2004, fünf Jahre nach seiner Gründung, mache das Quatour Ebène Schlagzeilen : Es gewann in München nicht nur den 1. Preis des Internationalen ARD-Wettbewerbs, sondern auch den Publikumspreis, den Preis der Karl-Klinger-Stiftung und zweimal den Preis für die beste Interpretation. Es war das erste französische Quartet, das diesen rennomierten Wettbewerb gewann. Über eine weitere auszeichnung konnten sich die jungen Musiker Ende Mai im Rahmen des 5. Kammermusikfestes des ARD-Musikwettbewerbes auf Schloß Ellmau freuen: Die Forberg-Stiftung überreichte dem Ensemble den diesjährigen Belmont-Preis für zeitgenössische Musik, mit 20.000 Euro gehört er zu den höchstdotierten Preisen in Europa. Ihre Ausbildung begann an der regionalen Musikhochschule in Boulogne-Billancourtund wurde beim Ysaye-Quartett im Conservatoire Supérieur de Paris fortgesetzt, ein Studium bei Gabor Takacs schloß sich am Konservatorium in Genf an. Ferner wurdern vom Fine Arts Quartet, Eberhard Feltz und Györgi Kurtag betreut.Das Quartett wird regelmäßig zu zahlreichen Festivals und Konzerten in frankreich, Deutschlan,Spanien, Belgien und Großbritannien eingeladen.Im Dezember 2003 wurde dem Quatour Ebène nach einer einstimmigen Entscheidungdas Stipendium der Stiftung Groupe Banque Populaire vergeben.

Nachbericht

Mit Herzklopfen erwartet, bescherten die vier jungen Musiker des „Quatour Ebéne“ dem Publikum im Barocksaal ein unvergeßliches Konzert. Ihr Ruf als „die“ Gewinner des ARD-Wettbewerbes und als neues herausragendes Quartettensemble schuf eine Atmosphäre freudiger Erwartung und Spannung. Und diesem Ruf wurden sie mehr als gerecht : Der bis zum letzten Sitzplatz ausgefüllte, vollbesetzte Barocksaal vibrierte mit ihnen und ihrer Musik mit. In Hadyns Streichquartett G-Dur op.76 Hob III : 75, ein Werk das vom ungebrochenen, fast jugendlichem Experiementierdrang des 67jährigen Komponisten geprägt ist, leuchteten sie jede musikalische Idee mit ungeheurer Intensität aus. Aufwühlend gestalteten sie das feierliche Adagio mozartschern Anklangs, die choralartige Struktur in C-Dur und ihre figurierten Abschnitte wie ein Messe–Satz traurig-rührend und wieder lebendig, mit atemberaubenden pianissimo wie beim Balanceakt eines Seiltänzers. Elektrisierende Schnelligkeit aller im Menuett, umrahmte ein ständchenhaftes Trio bei dem die 1.Violine auf den Pizzicato- Noten der anderen tanzte, und der gewichtige Finale-Satz zeigte mit welcher außergewöhnlichen Hingabe das „Quatour Ebène“ die Kostbarkeit der Musik umzusetzen fähig ist. Gleich einer Blume die ihre Blütenblätter entfaltet, so begannen Pierre Colombet,1. Violine, Gabriel Le Magadure, 2. Violine, Mathieu Herzog, Viola, und Raphael Merlin, Violoncello, das Streichquartett in F-Dur von Maurice Ravel. Sie holten die Klarheit und Transparenz des ravelschen Klangbildes, seine Zartheit -mit ihrem überirdischen pianissimo- und die erschütternde Spannung eines langen, nicht endenwollenden tiefen Einatmens wie die entladende, aufbrausende und ungestüme Lebendigkeit und Phantasie dieser Musik auf höchstem Niveau hervor. Auf den klingenden Schwingen des Wohllauts schwebte das „Quatour Ebène“ in Schumanns Streichquartett A-Dur op.41/3 herein : So mutete das Andante espressivo an. Spannungsstei- gerung führte zum Ausbruch im Assai agitato, Wärme und Tiefe erklangen im un poco Adagio, lyrisch wiegten sich die Musiker im rondoartigen Adagio molto, und mit fröhlichem Lebensmut beendeten sie 2 Stunden höchster musikalischer Glückseligkeit der sie noch eine eigene Bearbeitung ( Raphael Merlin ) als Zugabe ansetzten : Jazzklänge aus Wayne Shorters „Footprints“ entliessen ein hellauf begeistertes, ein diese Sternstunde miterleben zu dürfen überglückliches Publikum. Marcus Vitolo

Ulli und Uwe Kai Stiftung