Liszt Trio Weimar

LISZT TRIO WEIMAR

Haydn, Liszt, Martin, Ravel

Barocksaal Tegernsee

20.01.2007, 19.30 Uhr

Vorbericht

Das „Liszt Trio Weimar“ mit Andreas Lehmann, Violine, Tim Stolzenburg, Violoncello, und Christian Wilm Müller, Klavier, ist seit 1990 als Ensemble erfolgreich. Alle Mitglieder sind auch gefragte Solisten auf ihrem Instrument, doch der Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit liegt seit ihrer Studienzeit im Bereich der Kammermusik. Förderpreise und Stipendien - u.a der Förderpreis der deutschen Stiftung Musikleben, das Förderstipendium der Marie Luise Imbusch Stiftung - , nationale und internationale Wettbewerbsiege, 1.Preis des int. Wettb. „Junge Elite“ der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, Fernsehen- und Rundfunkaufnahmen sowie CD- Einspielungen markieren ihre Karriere. Dabei nahm es zwei Ersteinspielungen auf : Liszts Triowerk „Vallée d’Obermann“ und in enger Zusammenarbeit mit dem Komponisten Mauricio Kagel die deutsche Erstauffuhrung dessen 2. Klaviertrios. Seinem Namensgeber ist das Trio in vielfältigerweise verbunden , sowohl durch ihren eigenen Wohnort als durch die Aufführung seiner Werke und durch die eigene Arbeitsstätte : Probeort ist der Liszt-Salon in der Weimarer Altenburg, Liszts langjährigem Wohnsitz. Die rege Konzerttätigkeit führt das Ensemble durch viele Länder : u.a. Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich, Spanien, Griechenland, Portugal,Ungarn, Kroatien, Finnland , Norwegen die GUS und Australien. In „Podium für junge Solisten“ im Barocksaal in Tegernsee am 20. Januar um 19.30, werden die Künstler Beethovens „Geistertrio“, Liszts „Vallée d’Obermann“-Trio, und Ravels einziges Triowerk spielen. Der Kartenvorverkauf läuft bereits beim „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“ Tel. 08022/76471, Vorbestellungen bei „Haus des Gastes“ in Tegernsee, 08022/180141, und bei Giller Reisen, Rottach-Egern, 08022/66190, Restkarten an der Abendkasse.

Nachbericht

Als ein Klaviertrio mit feurigem Temperament und Spaß daran aus dem jeweiligen Stück das äußerste herauszuholen, so konzertierte das Liszt-Trio Weimar im Tegernseer Barocksaal beim „Podium für junge Solisten“. Andreas Lehmann, Violine, Tim Stolzenburg, Violoncello, und Christian Wilm Müller, Klavier, gaben all ihr Können, ihre Begeisterung und Freude in die Musik dieses Abends. Beethovens „Geistertrio“ erklang kernig und markant in den Ecksätzen, in beeindruckender Weise der ständigen Wechsel zwischen robuster Bestimmtheit und sanftem Melodienfluss des Allegro vivace e con brio. Beethovens Spiel mit der Tritonusspannung, den extremen Lagen und den Triller und Tremoloeffekten schafft die von ihm nicht beabsichtigte namensgebende Stimmung im Mittelsatz Largo assai ed espressivo : das Liszt Trio Weimar erwies sich als ideales Medium für dieses auszisellierte , originelle Stück. Im finalen Presto zeichneten die Musiker leidenschaftlich die Rückkehr zur Atmosphäre des Allegro : Schwung und Elan ohne den Reiz der pianissimo und pizzicato Momente auszulassen. Aus der Lektüre des damals bekannten Briefroman „Obermann“ (1836) von Etienne de Senancourt, entstand 1854 von Franz Liszt in der Inspiration das Klavierstück „Valleé d’Obermann“. Daraus erarbeitete ein Schüler Liszts eine noch handschriftliche, nicht editierte, 1977 entdeckte Klaviertriofassung . Durchdrungen von Obermanns tragischer Klage über Wesen, Wille und Einsamkeit lebte die Interpretation der drei Musiker und gab diesem Schmerz seine facettenreiche Stimme. Ravels einziges Trio ist eines der wichtigsten in der Entwicklung dieser Gattung im 20. Jahrhundert. Das Liszt Trio Weimar brachte das sanft federnd beginnende Stück mit filigranem Gespür in weiche Strömung, dann das unschuldig klingende Thema - 2.Satz - immer drängender zur Raserei. Gefühle von Strenge, Ernst und Trauer sowie von Herzen kommender Tröstung kamen bei der Passacaille auf, während das Finale von der flirrenden Violine an Steigerung erfuhr, und hier gaben Andreas Lehman, Tim Stolzenburg und Christian Wilm Müller alles, bis zum Abschluß in der hitzigen Apotheose der Variationen Man wollte sie nicht gehen lassen und solche Begeisterung bracht eine zauberhafte Zugabe von Joaquín Turina.

Ulli und Uwe Kai Stiftung