Vorbericht
Asya Fateyeva, Saxophon
Zu unserer ersten Begegnung mit der jungen Saxophonistin kam es bei ihren Auftritt mit Michael Sanderling und der Deutschen Streicherphilharmonie in Wildbad Kreuth im August 2010, als sie uns mit Glasunows Konzert für Altsaxpohon in Es-Dur begeisterte. Asya Fateyeva ist Gewinnerin des 1. Preises mehrerer Wettbewerbe, u.a. des Internationalen Saxophon - Wettbewerbs Gustav Bumcke in Nürnberg 2010 und 2012, sowie des Deutschen Musikwettbewerbs Bonn in der Kategorie Saxophone solo, verbunden mit ihrer Aufnahme in die 57. Bundesauswahl "Konzerte Junger Künstler". Ihr Werdegang führte sie von Simferopol ( Ukraine), nach Moskau, Köln, Lyon und Essen, wo sie derzeit an der Folkwang Universität der Künste an ihrem Masterstudiengang Kammermusik arbeitet.
Miao Huang, Klavier
Die junge Pianistin Miao Huang gab ihr solistisches Debüt mit Orchester im Alter von 11 Jahren. Mittlerweile geht sie als gefragte Solistin und Ensemblepartnerin einer regen Konzerttätigkeit nach. Für ihre herausragenden Leistungen beim Deutschen Musikwettbewerb 2011 wurde sie mit dem begehrten Hauptpreis ausgezeichnet. Damit war sie die erste weibliche Teilnehmerin in der Geschichte des Wettbewerbs, die den 1. Preis in der Klavierwertung erhielt. Sie erspielte sich dabei auch den Sonderpreis der Marie-Luise Imbusch-Stiftung und wurde in die Künstlerliste des Deutschen Musikrats aufgenommen. Weitere 1. Preise bei internationalen Wettbewerben folgten. Miao Huang arbeitet derzeit an ihrem Aufbaustudium in der Soloklasse von Bernd Goetzke an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover.
Nachbericht
Einen fulminanten Start bereitete die Konzertreihe „Podium für junge Solisten“ ihrem zahlreichen Publikum mit dem Auftritt der Saxophonistin Aysa Fateyeva und der Pianistin Miao Huang zum ersten Termin der Saison 2014 . Die beiden jungen Musikerinnen, sind, auch wenn sie noch am Höhepunkt ihrer Ausbildung feilen, Gewinner mehrerer Wettbewerbe internationalen Formats , und wurden in die Künstlerliste des Deutschen Musikrats aufgenommen.
Da dem Saxophon als relativ neues Instrument, 1840 von dem Belgier Adolphe Sax erfunden, manche Komponisten im Original nicht zur Verfügung stehen, ist es üblich Bearbeitungen zu spielen, sowie Originalstücke ab der Hälfte des 19.Jahrhunderts.
Das Intermezzo aus der Oper „Goyescas“von Enrique Granados gestalteten Aysa Fateyeva und Miao Huang erst elegisch, ließen die Spannung auf treibenden Klavierakkorden steigen und im sanften Ausklang allmählich beruhigen.
Die Humoreske von Rodion Schtchedrin offenbarte die Klanggewaltigkeit des Saxophons sowie seine zärtlichsten Nuancen, seine tonfarbliche Wendigkeit und das phänomenale Zusammenspiel der beiden Musikerinnen.
Ein Schwerpunkt des Programms wurde Prokofjews Sonate für Sopransaxophon , original Flöte, und Klavier Nr.2. Op. 94 in D-Dur von 1943, ein neoklassizistisches Werk in 4 Sätzen. Die beiden Musikerinnen beleuchteten die strahlende Daseinsfreude welche das Werk ausdrückt , bewältigten virtuos die ungemein hohen technischen Ansprüche in Geläufigkeit und Beherrschung der dritten Oktave, die kunstvollen Timbrewechsel von signalartig fest bis hauchig zart und die quirligen, mitreißenden Passagenduelle untereinander.
Ein Stück von Villa-Lobos, brasilianischer Komponist des 20.Jahrhunderts, die Fantasie für Sopransaxophon und Klavier von 1948, zeigten Fateyeva und Huang als berührendes Werk voller Elan, Nachdenklichkeit und Brio.
Manuel de Fallas dem Feuer gewidmete Werke „Cancion del fuego fatuo“ und Danza ritual del fuego“aus dem Ballett „El amor brujo“vertonten das Spiel der lodernden Glut bis zur wehenden, verschlingenden Flamme mit breitem dynamischen Spektrum und äußerster interpretativer Geschicklichkeit.
Die „7 Canciones populares espagnolas“ von 1915 sollen die verschiedenen Facetten der Liebe in Musik darstellen, von der Mutterliebe zur leidenschaftlichen Liebe bis zu ihrer Umkehrung in Hass.
Fateyeva und Huang gaben sich dem Wechselspiel dieser kurzen Stücke hin, besonders ergreifend die wie das Licht eines Sonnenaufgangs weich schwebende „Asturiana“ und die ausgelassene, leichtfüßige Cancion, als trotzig stolzer Abschluß die starke und heftige Polo.
Die „Zigeunerweisen“ von Sarasate wurden Höhepunkt der virtuosen Machbarkeit in der Bearbeitung von Violine zu Saxophon, ein Feuerwerk von fliegenden Passagen und gefühlsstarken Episoden. Dem begeisterten finalen Applaus im vollbesetzten Barocksaal antworteten die beiden sympatischen Musikerinnen mit Chatchaturians wildem und klanggewaltigen „Säbeltanz“ . Marcus Vitolo