Vorbericht
Tobias Feldmann, 1991 in Fulda geboren, erhielt ersten Geigenunterricht im Alter von sieben Jahren, musikalische Impulse bei Meisterkursen und in Zusammenarbeit mit Künstlern wie u.a. Igor Ozim und Thomas Brandis. Er konzertierte z.B. mit den Hofer Symphonikern, der NDR Radiophilharmonie, und der Philharmonie Iași. Konzertreisen führten ihn in viele Länder Europas, USA und nach Südafrika. Zahlreiche Rundfunkaufnahmen entstanden unter anderem für den Westdeutschen und Bayrischen Rundfunk sowie Deutschlandradio Kultur.
Boris Kusnezow,1985 in Moskau geboren, erhielt ersten Klavierunterricht im Alter von 5 Jahren an der Moskauer Gnessin-Akademie. Konzerte führten Boris Kusnezow in zahlreiche europäische Länder und die USA sowie nach Asien und Südafrika, zu Festspielen wie dem Mecklenburg-Vorpommern, dem Schleswig-Holstein Musik Festival und dem Kissinger Sommer. Sein Amerika-Debüt feierte Boris Kusnezow im Mai 2011 bei einem Auftritt in New Yorks Carnegie Hall. Neben dem solistischen Spiel widmet sich Boris Kusnezow mit großer Hingabe der Kammermusik und konzertiert als gefragter Liedbegleiter mit vielen Sängern.Rundfunkaufnahmen entstanden beim NDR, SWR, WDR, HR, BR und Deutschlandradio Kultur.
Beide Künstler sind über den Deutschen Musikrat in die Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler aufgenommen worden.
Nachbericht
Ein fulminantes Konzert boten der Geiger Tobias Feldman und der Pianist Boris Kusnezow im Barocksaal des Tegernseer Schlosses. Vom „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker„ e.V. aus der Auswahl des Deutschen Musikrates eingeladen, spielte sich dieses Duo Violine-Klavier durch alle Facetten seiner immensen Fähigkeiten. Tobias Feldmann erhielt ersten Geigenunterricht im Alter von sieben Jahren, musikalische Impulse bei Meisterkursen und in Zusammenarbeit mit Künstlern wie u.a. Igor Ozim, Thomas Brandis und Dmitry Sitkovetsky,Konzertreisen führten ihn in viele Länder Europas, USA und nach Südafrika. Boris Kusnezow erhielt ersten Klavierunterricht im Alter von 5 Jahren an der Moskauer Gnessin-Akademie,sein Amerika-Debüt feierte er im Mai 2011 bei einem Auftritt in New Yorks Carnegie Hall.
Mozarts Sonate F-Dur KV 376 zeigte gleich die Natur dieser wahrhaftigen Vollblutmusiker vom ersten Takt des Allegro an, ein Geiger von erlesenem , singendem rundem Ton , und ein Pianist von versierter und begnadet wohldosierender Begleitkultur, machten und lebten aus Mozarts hier heiterer Musik heraus, Genuss und Wärme ( Andante ) , Durchsetzungsfreude und Gesang ( Rondeau ).
Die Sonate für Violine und Klavier Nr.2. D-Dur Op. 94A, aus einer Anregung der Violinlegende David Oistrach an den Komponisten Sergej Prokofjew hervorgegangene Transkription der Flötensonate, interpretierten die beiden jungen Virtuosen ungemein aufregend. Lustvoll erzählend, mit breiten Bögen und schnellen, komprimierten Kapriol-Passagen, gingen Wildes und Versöhnliches Hand in Hand. Erregung und fesselnd rasantes Tempo spielten sie im Presto, voll von pfiffiger Ausgelassenheit, elegisch das Andante, in seiner Ruhe durch schwindelerregende Modulationen nachdenklich bereichert, marschähnlich musikantisch nahmen dann Tobias Feldmann und Boris Kusnezow das finale Allegro con Brio, die durch neue Einfälle sich stets verändernde Musik mit Spaß und meisterhaftem Können, Emotion und Durcherleben genial übertragend.
Beethovens Sonate für Violine und Klavier Nr.9 Op.47 in A-Dur, als kompositorischer, die Form der Violinsonate erweiternder Meilenstein unter dem Beinamen „a Kreutzer“ in die Geschichte eingegangen, wurde ein musikalisch-explosives Erlebnis von der majestätisch vorgetragenen „Seiltanz“-Adagio-Introduktion an. Eine mitreißende, funkenschlagende Kavalkade von lodernder Leidenschaft, in äußerst stürmische Gewalt ausschlagend schufen die beiden Musiker im Presto, den Variationssatz Andante entfalteten sie virtuos jonglierend, jede Nuance und Emotion auskostend, das Schwelgerische, die Spannung, Zartes, Vehement Schwungvolles, Ernsthaftes und Drängendes, jede Spielraffinesse auslebend, von Pizzicato über Trillerstrecken, von verschlungenen Klangkombinationen bis hin zu akrobatischem Violinspiel in gewagten Tonhöhen. Das Finale wurde ein Tanzfest von berauschender Intensität und unglaublichem technischen Können, fliegend rasant ohne Substanzverlust, so ekstatisch und sonor umwerfend wie selten gehört. Auch der Applaus des überwältigten Publikums war selten so überschwänglich wie für diese beiden „Teufelsmusiker“ , ein virtuos noch toppende „Carmen“-Variationstück von Franz Waxman (1906-1967 ) krönte das Konzert dieser musikalischen Überflieger . Marcus Vitolo