Vorbericht
Vier besonders junge Künstler werden das nächste Konzert vom „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“e.V. im Barocksaal in Tegernsee gestalten.
Es sind die Preisträger des „Münchner Klavierpodium der Jugend“, ein von Simon Gourari, Klavierpädagoge und Vater der Pianistin Anna Gourari, gegründeter Wettbewerb für junge Klavierkünstler aller Länder, in deren Jury die künstlerische Leiterin des „Freundeskreis“ Frau Ilse Zilcher, Mitglied ist. In Altersgruppen von 5- bis 22 können die heranwachsenden Musiker hier ihre Begabung unter Beweis stellen und als Preisträger dann Konzerterfahrung gewinnen.
Am Samstag den 5.März um 19.30 Uhr werden diese jungen Talente am Flügel spielen :
Isabelle Cottet, aus Frankreich, 14 Jahre alt , Schülerin von Jacques Rouvier,Werke von Haydn, Chopin, Debussy und Rachmaninow ; sie ist Preisträgerin Internationaler Wettbewerbe und konzerterfahren in Frankreich, Deutschland und Italien. Jiulietta Koch, aus der Schweiz, 15 Jahre alt, Schülerin von Adrian Oetiker, Werke von Schumann und Prokofjew. Sie ist mehrfache Gewinnerin des Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ in der Schweiz und in Deutschland, internationaler Wettbewerbe zusätzlich in Holland, mit Konzerterfahrung in denselben Ländern zusätzlich der Ukraine. 2004 debutierte sie in der Berliner Philarmonie als Solistin des Rundfunk Sinfonie- Orchesters unter Michael Sanderling. Konstantin Lukinov, geboren in Moskau, 15 Jahre alt, seit 2002 Schüler von Ludmilla Gourari, Werke von Mozart, Chopin, Listzs und Rachmaninow; mehrfacher Gewinner von „Jugend Musiziert“ und Preisträger internationaler Wettbewerbe in Deutschland. Erfolgreiche Konzerte in Deutschland, Russland und Frankreich, 2003 Debut in Moskau, Paris und München.
Daniel Schneidt, 17 Jahre alt, aus Gräfelfing, Schüler von Simon Gourari, wird Werke von Brahms und Chopin vortragen.
2000 debütierte er in Berlin, Konzerte in Deutschland, Italien, Ungarn und Japan. Marcus Vitolo
Nachbericht
Vier junge Pianisten brachten den Barocksaal zum kochen : Vom enthusiastischen Publikum kamen frenetischer Beifall und Bravo -Rufe für Isabelle Cottet, 14 Jahre , aus Frankreich, Jiulietta Koch 15 Jahre, aus der Schweiz, Konstantin Lukinow, 15 Jahre , aus Russland, und Daniel Schneidt, 17 Jahre, aus Deutschland. Jeder der vier jungen heranwachsenden Künstlern , allesamt Preisträger des Münchner Klavierpodium der Jugend und von verschiedenen anderen Klavierwettbewerben dazu, begeisterte die Zuhörer mit seiner großen Leistung.
Die jüngste, Isabelle Cottet, begann mit dem ersten Satz aus Joseph Haydns Sonate C- Dur Hob. XVI /50 und breitete dessen Notenperlen mit flottem Schwung und Spiellust aus. Melodisch tragend geführt deklamierte sie auf der Tastatur den Nachthymnus Chopins , die Nocturne c-moll op. 48 Nr. 1, führte gekonnt durch die vollgriffigen Passagen bis zum sich aufbäumenden doppelten Tempo und vollen Ausbruch der letzten Takte. Debussys Toccata aus „Pour le piano“ mit seinem saftig vitalem Klang und Rachmaninows Etude tableau es-moll op.39 Nr.5 mit akrobatisch schnell tanzenden Fingern vollendeten Isabelle Cottets Auftritt.
Jiulietta Koch spielte aus seinen „Fantasiestücke“ op.12 einen so sensiblen, feinfühligen und virtuosen Schumann, wie er auch selten von reiferen Pianisten zu hören ist. Ein schwebender Traum wurde „Des Abends“, wild aufbäumend erklang „Aufschwung“, sensibelst zart „Warum?“, markant ausgelassen die menschlichen „Grillen“, leidenschaftlich wogender Rausch wurde das balladeske „In der Nacht“; die „Fabel“ und das „Ende vom Lied“ schlossen meistehaft ab. Virtuos spielte Jiulietta Koch sich durch die ostinaten Rhytmen des tokkatenhaften 4.Satz aus Prokofjews Sonate in d-moll op.14 Nr. 2 . Begeisterter Beifall wurde duch eine bezaubernde Zugabe belohnt : Chopins Nocturne Des Dur op.27 Nr. 2 betörte mit seinem samtigen Thema und seinen filigran dargebrachten Läufen erneut.
Konstantin Lukinow bannte die Zuhörer mit einem äußerst differenziert gespielten Mozart, die Sonate D-Dur KV 311, frohgelaunt den 1., in köstlich gesanglicher Langsamkeit den 2.Satz und sprizig vergnügt den 3. Dann entfesselte er ein sich steigerndes Feuerwerk : Bei Chopins rauschender „Oktavenetüde“ h-moll op.25 Nr.10 Allegro con fuoco, bei Listzs apokalyptischer Etüde d’execution trascendante „Wilde Jagd „ und Rachmaninows dramatisch brausender Etude tableau cis–moll offenbarte er seine technische Stärke, Ausdauer, Präzision und Wendigkeit, und sein leidenschaftliches Temperament in beeindruckender Weise. Daniel Schneidt spielte den 1. Satz aus Brahms Sonate op.5 Nr.3 mit erhabenem Gestus, leidenschaftlicher Lyrik und packendem Zugriff, die Barcarolle Fis-Durop.60 von Chopin in seiner Vielfarbigkeit gesanglich herausgearbeitet und seine Zugabe( Chopins Etude op.25 Nr.12 als gewaltig brausenden Ausbruch in c-moll. Ein Abend der Freude, und Begeisterung sowie große Hoffnung für diese Generation heranwachsender junger Pianisten erweckte. Marcus Vitolo