Duo Anemos Akkordeon, Saxophon

DUO ANEMOS   AKKORDEON, SAXOPHON

Scarlatti, Rachmaninow, Bartok, Verdú, de Falla

Barocksaal Tegernsee

28.10.2023, 19.00 Uhr

Vorbericht

In Novi Sad (Serbien) geboren, erhielt Marko Trivunovic seinen ersten Akkordeonunterricht im Alter von sechs Jahren. Er studierte zunächst bei Vladimir Blagojević an der Universität in Kragujevac und wechselte 2018 an die Hochschule für Musik und Theater München, wo er sein Masterstudium bei Krassimir Sterev abschloss. Im Jahr 2022 absolvierte er an der Hochschule für Musik Freiburg das Konzertexamen in der Klasse von Teodoro Anzellotti. Meisterkurse besuchte er u. a. bei Hugo Noth, Stefan Hussong, Friedrich Lips und Geir Draugsvoll.
Der Akkordeonist nahm an den Darmstädter Ferienkursen sowie Impuls, der Internationalen Ensemble- und Komponistenakademie für zeitgenössische Musik in Graz teil und arbeitete mit Komponist*innen wie Rebecca Saunders, Jörg Widmann, Milica Djordjević, Mark Andre und Clara Iannotta zusammen. Er spielte u.a. beim WDR Sinfonieorchester Köln, den Wiener Symphonikern, dem Hessisches Staatsorchester Wiesbaden, dem RSO Wien, dem Symphonieorchester Vorarlberg und den Mannheimer Philharmonikern.
Marko Trivunović ist Stipendiat u.a. der Deutschen Stiftung Musikleben, des DAAD, der Helene Rosenberg Stiftung, des Bayerischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst. Als Finalist des Deutschen Musikwettbewerbs 2022 wurde er mit einem Stipendium sowie einem Sonderpreis ausgezeichnet und in die Konzertförderung Kammermusik sowie Solist*innen aufgenommen.
Anže Rupnik wurde in Celje, Slowenien geboren. 2015 machte er sein Abitur im Fach Musik am Konservatorij za glasbo in balet Ljubljana, in der Klasse von Oskar Laznik. Sein anschließendes Studium an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bei Daniel Gauthier schloss er 2021 mit dem Master of Music ab.
Der Saxophonist ist Stipendiat des Deutschen Musikwettbewerbs 2022 und 2017, erster Preisträger und Publikumspreisträger des August-Everding-Musikwettbewerbs München 2020 und Preisträger der TEMSIG-Slovenian Music Competition for Youth 2013.
Regelmäßig konzertiert er in Deutschland und Ausland. Seit 2016 ist er Mitglied des Xenon Saxophonquartetts und des Ensembles 87. Seine Auftritte wurden mehrfach im Rundfunk ausgestrahlt, unter anderem bei WDR, MDR, SWR, NDR und Deutschlandfunk.
Anže Rupnik brachte Werke von Georg Katzer, Lisa Streich, Daniel Alvarado Bonila, Damian Scholl und Christoph Stöber zur Uraufführung und arbeitete mit renommierten zeitgenössischen Komponisten, wie Georg Friederich Haas, Mathias Spalinger, Jose Maria Sanchez-Verdu, Uros Rojko und Daniel Alvarado Bonilla.
Regelmäßig erweitert er seine Kenntnisse bei weltbekannten Musikpädagogen wie Günter Pichler (Alban Berg Quartet), Heime Müller (Artemis Quartet), Jean-Marie Londeix etc.


Nachbericht

Eine Zeitreise und ein Klangabenteuer: dies erlebte gleichzeitig das Publikum des Duo Anemos zum Konzert der Reihe „Podium für junge Solisten“ im Barocksaal in Tegernsee.
Anže Rupnik,Saxophon, und Marko Trifunović , Akkordeon, führten die Zuhörer durch eigens arrangierte Werke von Scarlatti bis Verdú, über Rachmaninow, Bartók, C.Ph.E.Bach und de Falla, und durch die Klangimpressionen ihrer außergewöhnlichen Instrumentenkombination zu neuen Eindrücken und Musikerlebnissen. Beide jungen Musiker sind ausgezeichnet durch Wettbewerbe und Stipendien, Marko Trifunović u.a. durch die Deutschen Stiftung Musikleben und das Bayerische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Anže Rupnik über den Deutschen Musikwettbewerb 2022 und 2017, und erster Preisträger sowie Publikumspreisträger des August-Everding-Musikwettbewerbs München 2020.
Saxophon und Akkordeon schufen schon bei den vier ausgewählten Sonaten von Scarlatti zwar einen neuen interessanten Klangeindruck, doch spannender wurde es mit Rachmaninows Vocalise op.34, Nr.14. Hier spielte Rupniks Sax den Gesang der hohen Stimme mit emotionaler Wärme und Sehnsucht, und Trifunović schuf einnehmend das harmonische und rhythmische Gerüst mit sensibler Intensität.
Aus Bartoks Bagatellen op.6 spielten die zwei jungen Musiker die Nummern 1 bis 7. Aus den volkstümlichen Elemente und dem Spiel-Impetus dieser Musik machten sie Großartiges, holten die Fröhlichkeit und den ausgelassenen Tanzimpuls heraus, den gravitätischen, dunklen Ernst, den Schmerz und das Leiden, Spannung und Gefahr, gaben sich dem Versteckspiel der mal wie aus der Ferne, dann wieder ganz nah erklingenden Töne hin, und den virtuosen Tonkapriolen und Trillereinwürfen des letzten wilden Valse.
Die Sonate g-moll von C.Ph.E. Bach, original für Flöte und Generalbass, führte wieder zu bekannteren Klangmustern, der Melos der Flötenpartie hob sich in perfektem Zusammenspiel von der orgelähnlichen Tongebung des Akkordeon ab, mit kongenialer Empfindsamkeit zeichneten die zwei Musiker dieses melodisch geprägte, mitreißende Werk nach.
Einen Ausflug in die Moderne erlebte das Publikum mit „Dhamar“ für Altsaxophon und Akkordeon des zeitgenössischen spanischen, in Berlin lebenden Komponisten José Verdú. Ein Ausloten der Nicht-Klänge, Luftbewegungen an der Grenze von Ton und Geräusch, schnelles Klopfen auf den Korpus des Akkordeons, das Klacken der Klappen am Saxophon.
In Manuel de Fallas Sieben Canciones Populares Espaňolas in der Version des Duo Anemos übernimmt das Saxophon den Part der Singstimme und das Akkordeon den des Klaviers.
Trifunović und Rupnik, fühlten sich trefflich in die charakterlich unterschiedlichen Stücke ein, und wiedergaben meisterhaft die hier angesprochenen Schattierungen der Liebeständelei und des Liebeswerben; sowohl die Strenge als auch das Behütende, das Leidenschaftliche und die Racheslust der Betrogenen.
Dem dankbaren Applaus antworteten die jungen Musiker mit dem traumhaften „Oblivion“Piazzollas. Marcus Vitolo


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