Ein
Ensemble mit barocken Instrumenten spielte für die Konzertreihe
„Podium für junge Solisten“ im kongenialen Ambiente des
Barocksaals in Tegernsee. Das „Catacoustic Consort“ führte in
die musikalische Welt des 16. und 17. Jahrhunderts italienischer und
deutscher Komponisten. Annalisa Pappano, Viola da gamba und Lirone,
Reinhild
Waldeck, Barock Harfe, Emily Saville, Barock-Posaune und Tobias
Tietze, Theorbe, widmeten sich mal als Quartett, mal als Trio, als
Duo und solistisch, 13 verschiedenen, damals europaweit bekannten
Meistern der Musik.
Annalisa
Pappano ist eine der führenden amerikanischen Gambistinnen,
Reinhild Waldeck eine Spezialistin der historischen Harfen, Emily
Saville Meisterin der historischen Posaune und Tobias Tietze Virtuose
der Theorbe. Die sympathischen Musikerinnen und Musiker stellten im
Lauf des Konzerts ihr Instrument und seine Eigenarten und
Unterschiede zu den modernen Modellen vor.
Die
historischen Instrumente schufen in ihren Händen ein Klangbild der
besonderen Art: die ausgesuchten Vokalstücke, auch zur
Entstehungszeit schon instrumental vorgetragen, erfüllten den Saal
mit bedächtigen, nachdenklichen und wehmütigen Tönen, die
hauptsächlichen Emotionen von Liebe und Anbetung zurückhaltend
ausdrückend, manchmal hervorstechend, doch immer achtsam ruhig
erzählend. Viele der ausgesuchten Komponisten waren Erneuerer sowie
Erschaffer neuer musikalischer Formen und Gepflogenheiten, wie z.B.
Giovanni Cima, mit der erstmaligen Verwendung der Violine als
Soloinstrument in seinen Kirchensonaten, und Frescobaldi mit der Arie
„La Frescobalda“das erste Thema und Variationen, im Barocksaal
von Tobias Tietze virtuos an der Theorbe gespielt.
Oft
sind, wie Reinhild Waldeck erläuterte, gerade für die begleitenden
Instrumente spärliche Hinweise zur Aufführungspraxis vorhanden,von
den antiken Notationen ganz zu schweigen, und es ist dem
Instrumentalist selbst überlassen die Tonart- und
Geschwindigkeitsangaben umzusetzen. Bewundernswert erklang ihre
Barock nachgebaute Harfe in der Sonata für Basso solo von Gregorio
Strozzi, sehr bewegt gestaltete das ganze Ensemble die abschließenden
Stücke von Falconieri und Sances, letzterer ein damals europaweit
bekannter Musiker. Das zahlreiche Publikum beschenkte das
„Catacoustic Consort“ mit lang anhaltendem Applaus, dem die
Zugabe mit Alessandro Grandis „Exaudi me Domine“ von 1625
folgte, eine vierstimmige demütige Anrufung Gottes, die sanfte
Barock-Posaune die Rolle des Sängers übernehmend,. Marcus Vitolo.