Vorbericht
Eine Swingband die den Sound der Unterhaltungsorchester der Goldenen Jahrzehnte des Swing und Jazz als Ideal vorstellt, eine junge Formation von Studenten des „Richard-Strauss“- Konservatorium München, wird zu Gast des „Podium für junge Solisten“ des „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“e.V. sein. Am Samstag den 14. Oktober um 20.00 Uhr werden die „Swingcopaters“ im Barocksaal des Tegernseer Schlosses auftreten und als Quartettbesetzung die Klangwelten von Duke Ellington, Billy Straghorn, Kurt Weill, George Schaering, Richard Rodgers, Charlie Parker und anderer Größen des Jazz erklingen lassen.
Max Oswald, Klavier und Arrangement, Alexander Jung , Gitarre, Heiko Jung, Bass und Nevyan Lenkov, Schlagzeug sind begeisterte Jazzmusiker und vor allem seiner besonderen Form , dem Swing, verfallen. Er ist vor allem als Tanz bekannt, elegant, mit raffinierter Fußarbeit und schnell. Die Musik selbst bildete sich allmählich heraus, zu einem „Erfinder „ oder präzisen Geburtsdatum lässt sie sich nicht zuordnen Rhytmisch ist es auch schwierig seine Wirkung allein durch die Betonung der „off beats“ statt der starken Taktschläge zu erklären, das ganze rhythmische Feeling veränderte sich, von den ursprünglichen Techniken des Militärmusikcorps mit Twobeat-Marschtempi, über die Triolen und den kompakten Gesamtklang, zu einem lockereren und flüssigeren, sinnlicheren und entspannterem Sound, eine in der Neuen Welt entstandene Überlagerung afrikanischen und europäischen Rhytmusempfindens. Swing ist jene kreative Spannung zwischen metronomischer und empfundener, zwischen objektiver und subjektiver Zeit die dem Jazz seinen besonderen Klang gibt. Der Big-Band-Swing begeisterte ab Mitte der 30iger Jahre mit seiner schnelleren, glatteren und kraftvolleren Musik einen Massenmarkt junger Tanzbegeisteter, beherrschte die populäre Musik und brachte eine Fülle brillenter Solisten die über den vorantreibenden Rhytmen der Big-Bands immer schnellere und spontane Geschichten erzählten.
Der Kartenvorverkauf läuft bereits im Haus des Gastes in Tegernsee, Tel. 08022/180141, und bei Giller Reisen in Rottach-Egern, Nördl. Hauptstr. 1 Tel. 08022/ 6619-0. Marcus Vitolo
Nachbericht
Von ihrer Musik beseelt entfalteten die „Swingcopaters“, vier smarte junge Studenten des „Richard-Strauss“ Konservatorium München, die Stimmung von Jazz, Swing und Blues mit eigenen Arrangements im Barocksaal. Die vom „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker„e.V. zum „Podium für junge Solisten“ eingeladenen Max Oswald, Klavier und Arrangement, Alexander Jung, Gitarre, Heiko Jung, Bass, und Nevyan Lenkov, Schlagzeug, brachten ihre sympatische Ausstrahlung und betonte Lässigkeit in ihren Auftritt gekonnt ein, und banden so das Publikum unbekümmert und fröhlich in die Folge der Stücke ein. Weicher, samtiger Film-Music-Sound eröffnete den Abend und breitete anschmiegsame Klänge aus, mit schnelleren Rhythmen untersetzt ertönte dann von der Gitarre „...und der Haifisch, der hat Zähne...“ ein von den „Swingcopaters“ angenehm entschärfter Jazzklassiker. Warm und sinnlich pulsierend erklang „Moonlight in Vermont“; vom Piano eingeleitet, die weiche Klangzeichnung an Gitarre, Bass und Schlagzeug weitergebend, wiegte diese poetische Ballade in einem Zauber genüsslicher Gelassenheit dahin. Ein Blues brachte die charmante Band mehr in Bewegung, Schlagzeug-Solo und Bass-Solo zeichneten sich ab, der Swingklassiker „Moonglow“ lies stimmungsvoll mit schmelzendem Sound und Unisono-Stelle von Klavier und Gitarre Sensualität und Leichtigkeit schwingen.
Flott und mitreissend kam „Have you meet Miss Jones“ daher, die schnellen Figuren offenbarten das beträchtliche Können der vier Musiker. Wiederum ganz gedehnt und melancholisch „Here’s that rainy day“, und als „Hymne“ der Band von Sprecher Max Oswald angekündigt ein sehr flotter Swing mit rasantem Schlagzeug-Solo.
So zeigten die „Swingcopaters“ ihr Einfühlungsvermögen in alle Tempo- und Stimmungsvariationen dieses Stils, und kehrten nach so viel eher sanftem Sound nun mit „Steeplechase“ von Charlie „Bird“ Parker, dem kraftgenialischen Hitzkopf der New Yorker Jazzexperimentatoren, auch mehr Lautstärke hervor. Dieser Stilmix von Bebop und Stride kam hervorragend an, packend mit seinen Ragtime Anklängen und den Dialogen zwischen dem Piano und dem Rest der Band. Flott und leicht erklang „Billie’s Bounce“ und das Publikum verlangte nach Programmschluß mehr: Die „Swingcopaters“ liessen sich gerne überzeugen und zauberten mit dem Calypso „St.Thomas“ und „One day will come“ gekonnt andere Rhythmen in den Saal. Marcus Vitolo