Barocksaal

Der Barocksaal

Tür Barocksaal
Musik ist die Liebe auf der Suche nach einem Wort.
Sidney Lanier

Eine herrschaftliche Tür mit Griff in Augenhöhe, ein hoher lichter Raum, durch schlanke,
repräsentative Fenster ein zauberhafter Blick auf See und Berge: Ein schönerer Ort für einen klassischen Musikabend als der Barocksaal des ehemaligen Tegernseer Schlosses, der heutigen Aula des Gymnasiums, ist kaum vorstellbar. Zumal sich hier ein Kreis schließt: Diente der ehemalige "Recreationssaal" des Klosters doch von Anfang an der Erholung und Erbauung -und zwar der Mönche. Hier im ersten Stock des um 1730 fertiggestellten Südflügels trafen sich die Patres, um - bei Musik (!) oder Billardspiel (!!) - vom harten klösterlichen Alltag auszuruhen.

So manche mögen damals, wie der Konzertbesucher von heute, ihre Augen über die von Melchior Puchner meisterhaft gestaltete Decke haben wandern lassen. Sie zeigt, allegorisch verherrlichend, die Leistungen des Tegernseer Klosters: Da tummeln sich fröhliche Musen der Dichtung, des Tanzes, der Musik und der Architektur, das Kloster selbst ist ebenso zu sehen, wie der See (als Quelle der Nahrung), die klösterlichen Weinberge (in Südtirol und der Wachau) oder Wildbad Kreuth, das der Erholung diente. Ganz oben schlägt das geflügelte Pferdchen Pegasus gegen einen Berg, worauf sich ein Quell der Weisheit über das Kloster ergießt.

Den Musikern auf der Bühne schaut derweil Abt Gregor Plaichshirn über die Schulter - bei Konzerten des Freundeskreises besonders wohlwollend, wie Augenzeugen versichern. Als jener Abt, der den Barock- oder Recreationssaal bauen ließ, hätte er an dessen heutiger Nutzung zweifellos seine helle Freude.


Barocksaal
Barocksaal Decke
Barocksaal Fresco

Ulli und Uwe Kai Stiftung