Trio Van Wauwe, Klarinette, Cello, Klavier

TRIO VAN WAUWE, KLARINETTE, CELLO, KLAVIER

L.van Beethoven, F.Poulenc, G.Rossini, C. Frühling

Barocksaal Tegernsee

31.05.2014, 19.30 Uhr

Vorbericht

Am Samstag den 31.Mail 2014 um 19.30, spielt im Barocksaal des Tegernseer Schlosses in der Konzertreihe "Podium für junge Solisten" des „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“e.V. wieder ein Ensemble aus preisgekrönten klassischen Musikern, das Trio Van Wauwe, mit Klarinette, Cello und Klavier. Die drei junge Musikerinnen haben die strenge Auswahl des Deutschen Musikrat durchlaufen und sind Garanten, auch als Solistinnen, für großartiges Musizieren hohen Zuspruchs. Annelien Van Wauwe, Klarinette, 1987 in Dendermonde/Belgien geboren, 2005-2011 Studium bei Sabine Meyer an der Musikhochschule Lübeck sowie mehrere 1. Preise bei internationalen Wettbewerben. 2012 Stipendium des Deutschen Musikwettbewerbs in Bonn in der Kategorie Klarinette solo, Aufnahme in die 57. Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler und 1. Preis des „Audi Mozart! „ Internationalen Wettbewerbs in Rovereto/Italien sowie 2. Preis des Internationalen Musikwettbewerbs der ARD (der 1. Preis wurde nicht vergeben), Sonderpreis des Münchner Kammerorchesters, Osnabrücker Musikpreis. Simone Drescher, Violoncello,1990 in Herdecke als Tochter deutsch-koreanischer Eltern geboren, wurde 2003 Jungstudentin von Gotthard Popp an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf und studiert seit 2009 in der Klasse von Wolfgang Emanuel Schmidt an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. 2003 den 1. Preis beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert in der Kategorie Violoncello solo und 2005 Preisträgerin des Internationalen J.-J.-F.-Dotzauer-Wettbewerbs für junge Cellisten in Dresden. 2012 Stipendium des Deutschen Musikwettbewerbs im Duo Drescher-Gollej . Olga Gollej, Klavier, 1983 in Kasachstan geboren, erhielt ihren ersten Klavierunterricht im fünften Lebensjahr. Sie war neben dem Abitur Jungstudentin an den Leipziger und Würzburger Musikhochschulen und studierte von 2002 bis 2007 bei Arne Torger und Hans Leygraf am Mozarteum in Salzburg. 2008 wurde sie in die Meisterklasse von Peter Waas an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar aufgenommen.1. Preis Nürnberger Klavierwettbewerb, 3. Preis Kleiner Schumann-Wettbewerb in Zwickau, Stipendium der Jeunesses Musicales Deutschland, Russlanddeutscher Kulturpreis des Landes Baden-Württemberg. In Tegernsee wird das Trio Werke von Beethoven, Poulenc, Rossini und Frühling spielen.

Nachbericht

Ein Trio junger Musikerinnen begeisterte das Publikum im Tegernseer Barocksaal zum Konzert der Reihe „Podium für junge Solisten“. Eingeladen vom „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“e.V. kam das Trio „Van Wauve“aus der strengen Auswahl des Deutschen Musikrates nach Tegernsee. Die drei jungen Frauen, Annelien Van Wauwe, Klarinette, Simone Drescher, Violoncello, und Olga Gollej, Klavier, allesamt preisgekrönte aufstrebende Jungstars der Klassik-Szene, boten einen Abend voller Klangzauber und Hingabe. Beethovens sogenanntes „Gassenhauer“-Trio B-Dur Op.11spielten sie forsch, den Stolz der Motive und Melodien des 1.Satzes wiedergebend, seine zahlreichen Facetten , von auftrumpfendem Gestus bis zu versöhnlicher Wärme, von kecker Unbekümmertheit bis ernster Tiefe, gekonnt ausleuchtend. Als ein Kunstlied, emotionsstark und intensiv, kantabel und feingliedrig, gestalteten sie das Adagio. Im Namensgebenden Finale „Pria ch'io l'impegno“ mit Variationen, von Beethovens Zeitgenossen Joseph Weigl aus seiner eben wegen dieser Melodie so populären Oper „Der Korsar aus Liebe“entstammend, nahmen sie die Herausforderung des Thema- innewohnenden Reißerisch-frechen an, ohne sich ganz hinzugeben, und holten mit Bedacht die Schattierungen, und den Impetus Beethovens hoher Veränderungskunst der sowohl in Struktur und Besetzung innerhalb der drei Instrumente, als auch in Färbung und Tongebung so unterschiedlichen Variationen ab. In Poulencs Sonate für Violoncello und Klavier zeigten nun Simone Drescher und Olga Gollej vom 1.Satz Allegro an ihre Intensität und Spiellust bei dieser geistreichen Musik, beide genossen die Sonorität des jeweiligen Instruments und ihr Zusammenspiel. Akkordisch schwebend das Klaviers und sanft singend das Cello begannen sie die Cavatine, und begaben sich mit den dunkel-nächtlichen Farbwechsel in ein Traum von samtener Sanftheit. Lustig , flott und witzig erzählend bewältigten sie die hohen technischen Ansprüche des Ballabile, formvollendet die Pirouetten der Musik nachzeichnend, und nach ernster und breiter Introduktion das lockere Treiben, das melancholische Drehen und den mitreißenden Abschluss. In Rossinis „Une Larme,Thème und Variations“ ( Eine Träne) für Cello und Klavier, zeigte Simone Drescher Cellovirtuosität mit fesselnder Klang in der extremen Lagen, schnelle Passagen, Doppelgriffe, Glissandi , Humor und Empfindsamkeit, die entspannt lächelnde Musik der leuchtenden Variationen technisch und Interpretativ optimal darbietend, von Olga Gollej kultiviert begleitet. Das Trio A-moll Op. 40 für Klarinette, Cello und Klavier des nicht so bekannten Komponisten Carl Frühling (1868-1937), spielten die drei Musikerinnen klangintensiv mit dem ihm eigenen Gewicht brahmsscher Färbung, die Wärme und Tröstung des 1.Satzes nachempfindend, im 2. sich luftig und leichtfüßig drehend. Ernster das Andante in seiner Verismo -Atmosphäre in ruhigem Atem,;entrückender Klarinettenwohlklang voller Hingabe, Zartheit des Pianos und delikat singendes Cello versetzten in eine andere Welt. Dem großen Beifall dankte das Trio Van Wauwe mit einem bezaubernd stimmungsvollen „Nachtgesang“ von Max Bruch. Marcus Vitolo

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