Sebastian Klinger, Milana Chernyavska

SEBASTIAN KLINGER ,CELLO, MILANA CHERNYAVSKA,KLAVIER

Debussy, Beethoven, Franck

Barocksaal Tegernsee

17.02.2007, 19.30 Uhr

Vorbericht

Der Barocksaal in Tegernsee wird wieder einmal Konzertühne : Die international gefeierten Musiker Sebastian Klinger, Violoncello, und Milana Chernyavska, Klavier, spielen am 17. Februar um 19.30 Uhr im „Podium junger Solisten „ des „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“ e. V. Auf diese musikalische Zusammenarbeit darf man gespannt sein, kommen hier zwei junge, äußerst talentierte wie schon bewährte Virtuosen bei hohen Werken der klassischen Kammermusik zusammen. Sebastian Klinger aus München, Schüler von Heinrich Schiff und Boris Pergamentschikow, seit 2004 erster Solocellist des Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, mit dem er unter Mariss Jansons letztes Jahr auch in Bad Wiessee konzertierte, Gewinner zahlreicher Preise, letztens beim Internationalen Unisa Wettbewerb, spielt mit rennomierten deutschen und internationalen Orchestern – u.a. Rundfunksinfonieorchester Berlin, Johannesburg Symphony - sowie mit Solisten von Rang und Namen wie z.B. Yuri Bashmet und Gidon Kremer. Milana Chernyavska, eine der gefragtesten und vielseitigsten Pianistinen unserer Zeit, war schon des öfteren Gast des Tegernseer „Podium für junge Solistenn“, letztes Jahr als Pianistin des Milander Quartetts. Sie ist Kammermusikpartnerin berühmter Musiker wie Julia Fischer, Lisa Batiashvili und Daniel Müller-Schott , konzertiert mit zahlreichen Ensembles sowie bei vielen Veranstaltungen wie Lucerne Festival, Rheingau und Schleswig-Holstein Musikfestival und in bedeutenden Konzertsälen . Zudem ist sie als Professorin am Konservatorium in Feldkirch (Österreich ) tätig. Sebastian Klinger und Milana Chernyavska werden in Tegernsee drei Sonaten für Cello und Klavier spielen : Debussys Sonate d-moll, Beethovens Sonate A-Dur op.69 und Francks Sonate in A-Dur.

Nachbericht

Ein Konzerttriumph feierten der Cellist Sebastian Klinger und die Pianistin Milana Chernyavska im „Podium für junge Solisten“ im Tegernseer Barocksaal. Die beiden jungen aufstrebenden Künstler, vom „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“ e. V. eingeladen, verwöhnten im Duo das Publikum mit ihrem herausragenden Können. Debussys 1915 komponierte Cellosonate d-moll erklang in unvergleichlicher Manier, mit feinster Vortragsdifferenzierung und Emotion. Die frei und unkonventionell wirkende Sonate beinhaltet doch strenge Gesetzmäßigkeiten welche durch konsequente und phantasievolle motivische Arbeit verbunden sind. Diese Klangbilder wurden in gegenseitiger, bestärkender Begleitung genussvoll ausgeleuchtet, sowie fröhliche Ausgelassenheit und sinnliche Ruhe auf dem vorgegebenen Pfade Debussys angezündet. Sebastian Klinger und Milana Chernyavska gingen im freien, melodischen Strömen der Cellosonate A-Dur op.69 Beethovens gänzlich auf und schafften höchste Qualität und Empathie. Nach dem sinfonisch weiträumigen 1.Satz ertönte mit wunderbarem Antrieb, - singendes Cello, perlendes Klavier, - das Scherzo; als eine betörende Arie zweier Sänger das zum Finale introduktive Adagio, und in einem mitreissenden, überspitzt rasantem Tempo stellte sich die Virtuosität der beiden Interpreten fast vor die melodische Prägung des Allegro vivace. Cesar Francks Sonate für Violine und Klavier A-Dur geht als Komposition über den Horizont einer Sonate für zwei Instrumente. Somit auch die Sonate für Violoncello und Klavier A-Dur, eine nicht von ihm stammende aber zu seinen Lebzeiten und ihm vermutlich bekannte entstandene Bearbeitung seiner Violinsonate. Klinger und Chernyavska zeichneten die eindringliche Leidenschaft des Werkes mit Nuancenreichtum und Feuer nach, das rhapsodische Element wie die lyrischen Einwürfe mit wärmsten, anschmiegsamsten Ton., vom gesanglich faszinierenden 1. Satz über die Grandiosität des Zweiten, die Nachdenklichkeit im Dritten und das triumphal vielstimmige, eine architektonische Großform beendende Finale. Offene Begeisterung forderte mehr : ein Gedicht wurde Chopins Nocturne cis-moll und pulsierender Klang Francks Allegretto.

Ulli und Uwe Kai Stiftung