Klarinetten-Trio (Bundesauswahl des Deutschen Musikrats)

KLARINETTEN-TRIO (BUNDESAUSWAHL DES DEUTSCHEN MUSIKRATS) CLEMENS TRAUTMANN, KLARINETTE - SEBASTIAN KLINGER, VIOLONCELLO - JAKOB LEUSCHNER, KLAVIER

Beethoven, Schumann, Zemlinsky

Barocksaal Tegernsee

29.04.2004, 20.00 Uhr

Vorbericht

Eine Bundesauswahl des Deutschen Musikrates wird, vom „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“ e.V. eingeladen, das nächste Konzert im Barocksaal des Tegernseer Schlosses bestreiten. Drei junge und erfolgreiche Musiker, Clemens Trautmann, Klarinette, Sebastian Klinger, Violoncello, und Jacob Leuschner, Klavier, sind die Protagonisten des Konzertes am Donnerstag den 29. April um 20 Uhr. Alle haben ein beachtliches Curriculum mit Konzerterfahrungen als Solisten und Kammermusiker in Europa, Südafrika und USA; Preisen, Stipendien, Auszeichnungen und Aufnahmen für Cd’s, Rundfunk und Fernsehen. Clemens Trautmann studierte an der Musikhochschule Lübeck, an der Juilliard School New York und erhielt z.B. zwei erste Preise bei Wettbewerben, 1995 „Jugend musiziert“, 1996 beim 12. Südwestdeutschen Kammermusikwettbewerb, mehrere Stipendien, Richard Wagner Stiftung, Studienstiftung des Deutschen Volkes, Marie-Luise Imbusch Stiftung, ZEIT-Stiftung usw. Seine multibegabte Persönlichkeit ließ ihn auch als Publizist hervortreten , Essays und Kritiken, musikwissenschaftliche Vörträge und sein Jura Studium begleiten seine Konzerttätigkeit. Der Cellist Sebastian Klinger studierte bei Heinrich Schiff und Boris Pergamentschikoff in Wien und Salzburg sowie Berlin, errang drei erste Preise, 1988 mit zehn Jahren beim spanischen Bundeswettbewerb von „Jugend musiziert“, 1994 bei “Jugend musiziert“ in Deutschland und 2000 beim „Domenico Gabrielli“ Wettbewerb in Berlin. Der Pianist Jacob Leuschner studierte in Freiburg bei Helmuth Barth und Michel Beroff , in Lübeck bei Konrad Elser, erhielt Preise bei „Jugend musiziert“ 1992, beim Lions Club Deutschland Wettbewerb in Dresden 1998 , 2000 den 2. Preis des Internationalen „Viotti“ Wettbewerbes in Vercelli, Italien, den 5. beim Schubert Wettbewerb in Dortmund. In Tegernsee werden die drei Künstler Musik von Mozart, Beethoven und Zemlinsky spielen. Marcus Vitolo

Nachbericht

Musikalischen Wohllaut ließen drei junge Musiker, Clemens Trautmann, Klarinette, Sebastian Klinger, Violoncello, und Jacob Leuschner, Klavier, im Barocksaal des Tegernseer Schlosses erklingen. Diese Bundesauswahl des Deutschen Musikrates traf den Charakter der vorgetragenen Stücke auf edle und einfühlsame Weise. Eines Mozarts beliebtester Kammermusikstücke, das sogenannte „Kegelstatt-Trio“ Es- Dur KV 498 mit der ungewöhnlichen Satzfolge Andante, Menuetto, Rondo Allegretto, stimmte entspannt und fröhlich. Die drei Musiker brachten die friedliche Gemühtlichkeit des Andante, die Delikatesse und die buffonesken Einwürfe des Menuetto, sowie die wohltuende Klangwelt des bezaubernden Rondo zum strahlen. Mehr Feuer zeigten Trautmann, Klinger und Leuschner beim entsprechend temperamentvolleren „Gassenhauer-Trio“ B-Dur op.11 von Ludwig van Beethoven. Dieses, nach der Allegretto-Melodie (3.Satz) benannte Stück, welche wiederum aus der damals populären Oper „Der Korsar“ von Joseph Weigl stammt, erklang mit beeindruckender Hingabe. Entschlossen und farbig im Allegro con brio, bewegend warm und gesanglich betörend im Adagio, schwungvoll, witzig und locker im Variationssatz. Das Trio arbeitete jede Abwandlung in ihrem eigenen Ausdruck heraus, mal Kontretanz ähnlich kontolliert, mal wild, mal explosiv bewegt, mal zart, kam Beethovens Fantasie mit Ironie und und Spielfreude zu Gehör. Das Trio d-moll op.3 von Alexander von Zemlinsky (1871-1942), ein von Spätromantik und angehender Moderne geprägter Komponist, entstand 1896 direkt nach einer den jungen Zemlinsky sehr beeindruckenden Begegnung mit Johannes Brahms. Mit diesem Werk gewann der junge Komponist den damaligen Wettbewerb des Wiener Tonkünstlervereins. Trautmann, Klinger und Leuschner tauchten in die dunkle spätromantische Klangwelt mit überschwänglich singender Energie, die Leidenschaft und zehrende Spannung der Musik unermüdlich und gestaltungsreich auskostend. Solches Engagement brachte großen Applaus der mit Brahms warmen Schmelz des Andantino grazioso aus dem Trio op. 114 beantwortet wurde. Marcus Vitolo

Ulli und Uwe Kai Stiftung