Scardanelli-Quartett

SCARDANELLI-QUARTETT

Haydn, Borodin, Tschaikowsky

Barocksaal Tegernsee

30.10.2004, 20.00 Uhr

Vorbericht

Der „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“ e.V. hat für seine Konzertreihe „Podium für junge Solisten“ ein äußerst vielversprechendes, junges Ensemble engagiert. Am Samstag den 30 .Oktober um 20 Uhr wird das „Scardanelli“-Quartett im Barocksaal des Tegernseer Schlosses spielen. 1996 in Hamburg gegründet, ist es nach Friedrich Hölderlins Pseudonym genannt, der Dichter verwendete den Namen Scardanelli ab ca. 1841, mit ihm hat er seine späten Dichtungen, z.B.die „Jahreszeitengedichte“ signiert. Vladimir Anohin, Violine, Mikhail Kibardin, Violine, Vladimir Bolchkovski, Viola, und Fedor Elessin, Violoncello, haben sich in Deutschland getroffen und konzertieren hier regelmäßig, gastierten mehrfach in Frankreich, Spanien und Italien. Jedes Mitglied stammt aus einer Musikerfamilie und hat seine Ausbildung an den höheren Instituten seines Herkunftlandes genossen. Mitgeprägt hat das „Scardanelli“Quartett die Arbeit mit verschiedenen arrivierten Streichquartetten, so das Tanejew-Quartett, das Guarneri-Quartett, das Quartett sine nomine, das Orpheus-Quartett; Meisterkurse bei Norbert Brainin und Sigmund Nissel, ( Amadeus Quartett), und bei Franz Beyer. Im Zuge ihres disziplinierten Arbeitens haben sie sowohl die klassische als auch die zeitgenössische Quartettliteratur in ihr Repertoire aufgenommen und sind regelmäßige Gäste bei verschiedenen Konzertreihen und Festivals für zeitgenössische Musik , wobei sie zahlreiche Uraufführungen spielten. In Tegernsee wird das Scardanelli-Quartett folgende Werke spielen : das Streichquartett C-Dur op. 33/3 von Joseph Haydn, das Streichquartett Nr.2 D-Dur von Alexander Borodin, und das Streichquartett Nr. 1 D-Dur von Peter Tschaikowsky. Marcus Vitolo

Nachbericht

Ein Kammermusikensemble voller Lebenskraft und Musizierfreude zog das begeisterte Publikum des Barocksaals im tegernseer Schloß in seinen Bann. Das vom „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker„e.V. geladenen „Scardanelli“ Quartett musizierte mit Leidenschaft und Frische durch die Werke von Haydn, Borodin und Tschaikowsky. Haydns“Vogelquartett“ in C-Dur op.33 Nr.3, ein besonders beliebtes Kammermusikwerk, gehört zu der Reihe der 1782 erschienen sogenannten „Russischen Quartette“ , welche nach einer fast zehnjährigen Pause in Haydns Quartettschaffen entstanden. Sie erregten durch ihre Klarheit,ihren inneren Enthusiasmus und ihr klassisches Gleichgewicht die Aufmerksamkeit der ganzen damaligen Kulturszene Europas und lösten sowohl beim interessierten Publikum als auch bei zahlreichen Komponisten eine Streichquartett Euphorie aus. Vkladimir Anohin , 1.Violine, Mikhail Kibardin, 2. Violine, Vladimir Bolchkovski, Viola und Fedor Elessin, Violoncello legten die Charakteristika des „Vogelquartett“ mit lebendigster Interpretation, dem Geiste wiedererlangter Heiterkeit verschrieben dar, wobei der letzte Satz Finale Rondo, Presto in seiner brilliant und kristalliner Klanggebung herausstach. Das Scardanelli-Quartett beleuchtete Alexander Borodins Streichquartett Nr.2.D-Dur in seiner Dichte, seiner Reichhaltigkeit und seinem heiterer Charakter, klangintensiv und mit fliegendem Schwung. Der erste Geiger, glücklicher Spieler eines Stradivari Instrumentes, bebte im Miterleben der Musik mit, und steckte alle mit seiner Hingabe an, auch der Cellist kam mit kantablen Passagen und jugendlicher Spielfreude zu bewundernswerter Geltung. Nach zartem Beginn steigerten die Mitglieder des Scardanelli-Quartett Tschaikowskys op.11 Nr.1 in D-Dur mit vehementer Klangpresenz, ihre ganze Kraft offenbarend. Doch sogleich zeigten sie ihre Fähigkeit alle Möglichkeiten zu beherrschen, und stuften raffiniert durch die tänzerischen Elemente und den auffordenden Rhytmus hindurch die Tonnuancen ab. Ein inniger, berührender Moment wurde das Andante cantabile und ein positiv aufwühlender der stürmische Finalsatz mit seiner dahinbrausenden, feurigen Coda. Enthusiastischer Applaus behlonte die begnadeten Musiker : und Haydns Perlenkette (Finale Rondo,Presto aus op 33/3) glitzerte wieder durch den Saal....Marcus Vitolo

Ulli und Uwe Kai Stiftung