Nikolay Gimaletdinov, Mavzhida Gimaletdinova, Cello, Klavier

CELLO UND KLAVIER

Beethoven, Debussy, Rachmaninoff

Barocksaal Tegernsee

02.03.2013, 19.30 Uhr

Vorbericht

Ein Konzert mit Cello und Klavier, das zweite der Saison des „Podium für junger Solisten“, wird am Samstag den 2. März um 19.30 im Barocksal des Tegernseer Schlosses stattfinden. Der speziell vom „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“ e.V geförderte und unterstützte Cellist Nikolay Gimaletdinov,wird mit seiner Schwester, Mavzhida Gimaletdinova, Werke von Beethoven, Debussy und Rachmaninoff spielen. Die beiden in Krasnodar, Russland, geborene Geschwister durchliefen während ihrer Ausbildung die gleichen Musikinstitute : das musikalische Lyzeum in Minsk, Weißrussland, die Spezialmusikschule des Sankt-Petersburger staatlichen Konservatiorums “N.A. Rimskij-Korsakow” . Der 1982 geborene Cellist Nikolay Gimaletdinov erhielt ersten Unterricht von seinem Vater, Cellist am Mariinskij-Theater. Seine Ausbildung brachte ihn über Minsk, St. Petersburg, und Stuttgart, - bei Natalia Gutman-, schließlich nach Wien, wo er ab 2005 studierte. Hier wird er immer wieder von Nikolaus Harnoncourt in dessen Orchester „Concentus Musicus“gerufen. Seine Konzertaktivitäten bringen ihn durch ganz Europa, nach Südafrika, USA, Japan und Argentinien.Seit 2011 ist er Solocellist der St. Petersburger Philharmoniker. Mavzhida Gimaletdinova, 1979 geboren, bekam mit 6 Jahren Klavierunterricht und schloss ihre Ausbildung am St. Petersburger Konservatorium“Rimskij-Korsakov“ ab, setzte ein Masterclass in Klavierbegleitung dazu und wurde noch Studentin an der Hochschule in München, Diplom 2006.Schon seit 1995 konzertiert sie durch Europa, mit und ohne Orchester, ist bei verschiedenen Festivals Gast wie z.B. beim Valery Gergiev Music Festival (Mikkele, Finnland); und erfolgreiche Teilnehmerin mehrerer Wettbewerbe. Die beiden Geschwister bilden ein eingespieltes und erfahrenes kammermusikalisches Duo. Karten für dieses Konzert können Sie im Haus des Gastes in Tegernsee, Tel. 08022-180 141, bei den Tourist-Informationen über München Ticket in Rottach-Egern und Bad Wiessee, bei Frau Brogsitter-Finck unter Tel./Fax 08022-76471, oder an der Abendkasse kaufen bzw. bestellen. Eintrittspreise: € 15.- und € 18,- Studenten und Schüler € 5.- Programme an der Abendkasse.

Nachbericht

In der Konzertreihe „Podium für junge Solisten“ im Barocksaal des Tegernseer Schlosses präsentierten die Geschwister Gimaletdinov Kammermusik für Cello und Klavier . Beide, Nikolay Gimaletdinov, 1982, und Mavzhida Gimaletdinova, 1979 in Krasnodar geboren, sind, nach Studienjahren in Minsk, in St.Petersburg, er dann in Stuttgart und Wien, sie in München, in der Welt der professionellen Musiker angekommen. Vom den „Freundeskreis für die Förderung junger Musiker“ eingeladen , spielten sie als engagiertes, leidenschaftlich musizierendes Kammermusikduo Werke von Debussy, Beethoven und Rachmaninoff. In Debussys Sonate für Cello und Klavier d-Moll gestalteten sie den facettenreichen 1. Satz eindringlich, bedeutungsvoll in seinem pompösen Beginn, klangstark im Dialog der Instrumente, und solistisch souverän; des Komponisten Ziel bekräftigend, die zwar geschätzten Grundlagen seiner Epoche als Wurzeln des musikalischen Gedankens zu haben, die Entwicklung aber in Loslösung von Gattungsdogmen frei zu erfinden. In der Serenade bauten sie das Spannungspotential allmählich auf, um den Esprit des letzten, Leger et nerveux, flirrend und sich klangfarblich steigernd als impressionistisches Feuerwerk zu vollenden. Beethovens Sonate für Cello und Klavier Op.102, Nr. 1, starteten die beiden Musiker mit angenehm entspanntem Tempo, genussvoll in der Gesanglichkeit promenierend, dann stolz auftrumpfend im nun galoppierenden Allegro vivace. Im Adagio kosteten sie die Wechsel von lyrischer Sehnsucht und gespanntem Drängen aus, um in den frechen Elan des Finale sich an den Überraschungspausen und dem markanten, den ganzen Satz prägenden Motiv, leidenschaftlich auszutoben. Höhepunkt des Abends wurde Rachmaninoffs Sonate für Cello und Klavier Op. 19 in g-Moll, Nikolay und Mavzhida Gimaletdinovas Interpretation zeugte von der Empfindungsnähe zum russischen Komponisten, sie formierten ihre Klangstärke und Virtuosität mit neuer Raffinesse und Sensibilität. Melancholisch sehnsüchtig, an den Mittelteil des Klavier- Prelude g-Moll errinnernd, ein Tonbild von ergreifender, kantabler Melodik und Tiefe zeichneten sie im ersten Satz, einen fesselnden c-Moll Galopp im dämmerungsdunkeln, so unheilvoll gefärbten Allegro scherzando, und eine Fülle des Wohllauts im Andante, das Tempo im Dienste der Melodie und Klangwärme. Großartig das Finale, mitreißend nicht nur im Erregten, auch im Sanften berührend, und bis zum virtuos sich steigernden und ausbrechenden Schlußpunkt begeisternd. Rachmaninoffs „Vokalise“ wurde lyrischer Ausklang dieses bemerkenswerten Konzertes. Marcus Vitolo

Ulli und Uwe Kai Stiftung